Best Practice Objekte

Egal ob Hotels, Wohnbauten, Verwaltungs- oder Sakralbauten, ob sie aus einzelnen vorgefertigten Bauteilelementen oder ganzen 3D Modulen gebaut werden – überall findet der Werkstoff Holz Anwendung. Die hier aufgeführten Best Practice Objekte sind Holzbauprojekte mit Leuchtturmcharakter und illustrieren eindrucksvoll was heute mit dem Werkstoff Holz realisiert wird.

Hotelbau

Wälderhaus - Hamburg-Wilhelmsburg (D)

Wälderhaus - Hamburg-Wilhelmsburg (D)

Das multifunktionale, fünfgeschossige Gebäude hat sich mit jeder Faser dem Thema Wald und seiner biologischen Vielfalt verschrieben. Elegant verpackt in eine lebendige Lärchenholzfassade, beherbergt das Wälderhaus in den beiden unteren Etagen das Science Center Wald mit Platz für Veranstaltungen und Gastronomie, in den oberen Geschossen – komplett aus Massivholz – das Raphael Hotel Wälderhaus. Die Konstruktion stellt per se ein Novum im Holzbau dar. Sich nach oben hin verjüngend mutet der Bau wie ein mächtiger Baum an, der durch begrünte Nischen in der Fassade tatsächlich von Vögeln, Insekten und Pflanzen bewohnt und belebt wird. Das Projekt wurde mit dem BDA Hamburg Architektur Preis ausgezeichnet.

Architektur: Andreas Heller Architects & Designers
Bauherr: Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW)
Fertigstellung: 2012

Bader Hotel, Vaterstetten (D)

Bader Hotel, Vaterstetten (D)

Holz ist hier das zentrale Element – außen und innen. In Verbindung mit Glas, Stein und Beton spiegelt es die Naturverbundenheit wider, kombiniert mit einer gesunden Portion skandinavischen Flairs. Die Lärchenholzverkleidung an der oberen Fassade bildet den optischen Kontrast zur Sockelzone aus Sichtbeton. Im Inneren wird die Liebe zum Holz ebenfalls voll ausgelebt: Charakterstarkes Eichenholz in Kombination mit Steinböden und Mobiliar wie Accessoires in natürlichen Farbtönen gibt die Richtung an. In den Zimmern herrscht die Fichte vor, rein und astig – einfach ehrlich. In Anbetracht des naturverbundenen Gesamtkonzepts, das – abgerundet mit Hirschgeweihen – auch ein begrüntes Dach impliziert, wirken auch die Kräuterbeete, Beerenstauden, Bienenstöcke und Fruchtgehölze in den minutiös gestalteten Gartenanlagen keinesfalls aufgesetzt.

Architektur: Stefan Beschorner
Bauherr: Monika Hobmeier
Fertigstellung: 2015

BMW Alpenhotel Ammerwald, Reutte (A)

BMW Alpenhotel Ammerwald, Reutte (A)

Der Nachfolgebau eines in die Jahre gekommenen, abgerissenen Hotels mitten in prächtiger Landschaft strahlt äußerlich das aus, was er ist: Ein funktionalistischer Bau mit lauter gleichen Zimmern. Äußerst effizient und zeitsparend wurde hier mit modular gefertigten, aus Brettschichtholz montierten Raumzellen operiert, inklusive vorfabrizierter Einrichtung und Sanitäreinheit. Der langgestreckte Baukörper mit systematischer Lochfassade, der auf einem soliden Betonunterbau thront, lässt in seinen Räumen – so technisch sie auch in der Herstellung sein mögen – den wohnlichen Flair des Holzes voll durchschlagen. Hier gelten Äste nicht als Schönheitsfehler, sondern als respektables Zeugnis eines lebendigen Naturmaterials, dessen Ästhetik sich in den Launen der Natur ausdrücken darf.

Architektur: Oskar Leo Kaufmann und Albert Rüf
Bauherr: BMW Group
Fertigstellung: 2009

Moxy Hotels

Mailand, Wien oder Frankfurt – Das Konzept spricht eine internationale Sprache. Demnach verlangt es auch nach richtig viel Einheitlichkeit. Und diese ergibt sich über die geniale Bauweise, die auf sämtliche Häuser der Hotelkette angewandt wird. Sie ist standardisiert und bis ins letzte Detail durchdacht: Die dreidimensionalen Module werden in einem Fertigteilwerk bei Mailand mit Kreuz-lagenholzplatten vorproduziert. Sie enthalten bereits alle Oberflächen, Beleuchtung sowie die fertigen Vorzimmer- und Badezimmereinheiten inklusive Sanitärmöblierung und werden am Bestimmungsort einfach nur noch zusammengesteckt. Ein Modul genannt „Wet Box“ beinhaltet zwei Bäder, zwei Eingangszonen sowie einen Versorgungsstrang für immer zwei Zimmer. Das erspart nicht nur enorm viel Zeit in der Errichtung, sondern mindert auch die Fehlerquote erheblich. Die individuelle Note bekommt das jeweilige Haus schließlich durch die Einrichtung. Für die nächsten Standorte sind die Zimmer bereits lagernd.

Wohnungsbau

CSH Case Study Hamburg (D)

CSH Case Study Hamburg (D)

In modularer Bauweise und damit mit einem Höchstmaß an Flexibilität und Gestaltungsfreiheit für die zukünftigen Nutzer entstand der Wohnbau in einer Art Baukastenprinzip: Unterschiedliche Wohnmodule können horizontal und vertikal vergrößert und verkleinert werden, Loggien, Terrassen und Innenstiegen können frei positioniert werden, nur der Erschließungskern ist fix. Wie könnte man diese Art von Projekt besser umsetzen als mit vorgefertigten Holzbauelementen? Die meisten sind hier sogar aus Vollholz. Außen- und Wohnungstrennwände sind aus Brettsperrholztafeln konstruiert. Der „rote“ Faden der Gebäude – das Lärchenholz an der eleganten, sehr strukturierten Fassade – setzt den natürlichen Charakter der Innenräume außen weiter fort. Das Besondere des ausgewogenen Fensteranteils ist, dass sich die Fassade nach der Sonneneinstrahlung ausrichtet und so den Tageslichtanteil in den Räumen optimiert. Das Vorzeigeprojekt zeichnet sich des Weiteren auch durch die kurze Bauzeit aus: Die viergeschossige Anlage wurde in exakt vier Wochen errichtet.

Architektur: Adjaye Associates
Bauherr: Engel & Völkers Development GmbH
Fertigstellung: 2013

Wohnhaus E3, Berlin – Prenzlauerberg (D)

Wohnhaus E3, Berlin – Prenzlauerberg (D)

Als erste siebengeschossige Holzkonstruktion Europas im innerstädtischen Bereich schreibt das energetisch vorbildliche Wohnhaus im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg aus nahezu 100 Prozent Holz Architekturgeschichte. Nicht nur, weil ursprünglich eigentlich maximal fünf Geschosse erlaubt waren. Lediglich der Kern für die Haustechnik und die Feuermauern sind aus Ortbeton. Die offenen Grundrisse ohne tragende Elemente ließen den künftigen Bewohnern maximale Freiheit in der individuellen Gestaltung. Rekordverdächtig ist auch die Bauzeit: Gerade einmal neun Monate dauerte es vom Spatenstich bis zur Übergabe an den Bauherren. Spannend ist außerdem, dass das Material Holz an der Fassade kaum in Erscheinung tritt. Hier hatte das harmonische Einfügen in das urbane Umfeld Priorität.

Architektur: Kaden + Klingbeil
Bauherr: e3 BauGbR
Fertigstellung: 2008

C13, Berlin (D)

C13, Berlin (D)

Vorne sieben, hinten fünf – das zweiteilige Multifunktionsgebäude mit Wohnungen, Gesundheits- und Bildungszentrum, das eine der begehrten Baulücken am Prenzlauer Berg füllt, lässt von außen nicht gleich erahnen, was „drinnen“ steckt. Eigentlich ist das siebengeschossige Vorderhaus in Holzmassivbauweise mit Brettsperrholzelementen, das fünfgeschossige Hinterhaus mit Holztafelwänden errichtet. Die darüber liegenden, nicht brennbaren Gipsfaserplatten, die das Gebäude wie aus einem Guss erscheinen lassen, bilden den Brandschutz für mindestens 60 Minuten. Sämtliche Decken wurden als Holzbetonverbund in Kombination mit Stahlträgern ausgeführt – auch hier wurde mit Gipskarton abgekapselt. Das Gebäude zählt zu den höchsten Niedrigenergiehäusern in Holzrahmenbauweise und wurde bereits mit einigen Architekturpreisen ausgezeichnet.

Architektur: Kaden + Partner
Bauherr: Stiftung für Bildung.Werte.Leben
Fertigstellung: 2013

Woodcube, Hamburg (D)

Woodcube, Hamburg (D)

Das fünfgeschossige Wohnhaus macht Nachhaltigkeit zu 100 Prozent zu seiner Philosophie: Bei der Errichtung des Gebäudes

mit 32 Zentimeter starken Massivholzwänden wurde gänzlich auf Leim, Folien, Dämmung und Schutzanstriche verzichtet. Lieber macht man die Spuren der Witterung sichtbar und lässt die Holzfassade auf natürliche Weise altern. Nachgewiesen ist,  dass der Bau völlig CO2-neutral ist, aber er punktet auch mit Strom und Energie aus erneuerbaren Quellen.

Betrachtet man den Lebenszyklus, so schlägt dieser sogar jenen eines Passivhauses um Längen, da auch die Bilanz der Treibhausgase ausgeglichen ist. Klimaschutz kann so schön sein: Die monolithische Form, die mit auskragenden Holzbalkonen strukturiert wird, erfüllt sämtliche urbanen optischen Ansprüche und lässt Menschen hier mit allerbestem Gewissen leben. Das schadstofffreie Wohnwunder, das für die CO2-Emission eines einzigen konventionellen Gebäudes 70-fach hergestellt werden könnte, wurde für den Sonderpreis Nachhaltiges Bauen nominiert.

Architektur: Architekturagentur
Bauherr: Woodcube Hamburg GmbH
Fertigstellung: 2013

H8, Bad Aibling (D)

H8, Bad Aibling (D)

Es ist nicht nur der erste Achtgeschosser aus Holz in Mitteleuropa, dieses Gebäude erfüllt jeden Wunsch aller Beteiligten: Das 25 Meter hohe Wohn- und Bürohaus, das zu den höchsten Holzgebäuden in Deutschland zählt, macht nicht nur die Eigentümer und Büroangestellten, sondern auch die Statiker und die Brandwache glücklich. Errichtet als Holztafelbau in Rahmenbauweise ist es gemeinsam mit den anderen in gleicher Art errichteten Holzhochbauten Teil der „City of Wood“ und wurde mit einem Anerkennungspreis des Deutschen Holzbaupreises geehrt. Nur das Treppenhaus ist aus Stahlbeton, der Rest rankt sich aus vorgefertigten Holzblockständerwänden empor. Die in Metallwinkel gefasste Fassadenverkleidung ist von den Geschossen konstruktiv entkoppelt, um ein Übergreifen eines Brandes zu verhindern.

Architektur: Architekturbüro Schankula
Bauherr: B&O Wohnungswirtschaft
Fertigstellung: 2011

Büro- und Verwaltungsbau

Binderholz Woodcenter, Kösching (D)

Binderholz Woodcenter, Kösching (D)

Es brauchte insgesamt nur drei Wochen, um die neue Arbeitsstätte für 55 Mitarbeiter des Unternehmens zu realisieren. Gelingen konnte das mit den hauseigenen Brettsperrholz-Elementen aus Fichten- und Lärchenholz. Der h-förmige, eingeschossige Baukörper, der auf einer leichten Anhöhe zwischen Wald und Wiese thront und mit dem Changieren von Holz und Glas an der Fassade zum Erleben einlädt, bietet neben hellen, freundlichen Büros mit Ausblick und Besprechungs- und Konferenzräumlichkeiten auch ein einladendes Foyer und eine Cafeteria. Viel natürliches Licht, das auch durch die beiden Atrien in das Gebäude eindringt, setzt im Inneren das ausbalancierte Zusammenspiel zwischen weißlasierten Holzflächen und dem Boden aus Kalkstein einmal mehr in Szene. Die Holzflächen außen sind unbehandelt und lassen den Dingen ihren Lauf. Mal offen, mal geschlossen sind auch der Innen- und Außenraum im Fluss. Das Projekt wurde mit dem Vorarlberger Holzbaupreis ausgezeichnet.

Architektur: Matteo Thun
Bauherr: Binderholz GmbH
Fertigstellung: 2007

H7, Münster (D)

H7, Münster (D)

Hinter einer grün lasierten, fein gegliederten, changierenden Terrakotta-Fassade, die allen Brandbestimmungen entspricht und gleichzeitig den Hybrid-Bau unverkennbar und einzigartig macht, verbirgt sich der wahre gute Geist des siebengeschossigen Verwaltungsgebäudes direkt am alten Stadthafen von Münster: Holz. Nicht nur als patentes Konstruktionsmaterial im Einsatz, so belebt es die Räume im Inneren, denen es eine besondere Atmosphäre einhaucht. Während es den Architekten vor allem darum ging, Holz im Sinne des Nachhaltigkeitsgedanken als potenziellen CO2-Speicher einzusetzen, gelang es auf diese Weise auch, die herausragenden Eigenschaften des nachwachsenden Rohstoffs als Baumaterial aufzuzeigen, vor allem aber auch ein Bürogebäude, dessen Ankermieter ein Betreiber von Biomärkten ist, zu schaffen, dass die nachhaltige Architekturbotschaft auch transportiert.

Architektur: Andreas Heupel Architekten BDA
Bauherr: DesRad Immobilien GmbH &Co.KG
Fertigstellung: 2016

Finanzamt Garmisch-Partenkirchen (D)

Finanzamt Garmisch-Partenkirchen (D)

Das aus einem geladenen Wettbewerb hervorgegangene Siegerprojekt überzeugt mit einem denkbar einfachen Konstruktionsprinzip: Die beiden parallel zueinander angelegten und durch drei Treppenhäuser verbundenen, rechteckigen Kuben setzen sich aus Brettschichtholzstützen und Hohlkastenelementen zusammen. Die Deckenkonstruktion bleibt dabei unterzugsfrei. Nicht weniger als 440 gleiche Fensterformate, gefasst in Lärchenholz, setzen die geschlossenen Fassadenteile mit vorgesetzter Schalung ebenfalls aus europäischer Lärche nahtlos fort. Bewundernswert ist auch die Errichtungszeit des Rohbaus samt hinterlüfteter Hülle aus Holzrahmen von nur drei Monaten. Möglich wurde das durch den hohen Vorfertigungsgrad der Bauteile, etwa auch der Schalungselemente, die mit Längen bis zu 18 Metern angeliefert und sofort montiert wurden. Das nachhaltige wie ressourcenschonende Baukonzept wird von einer Photovoltaikanlage und einer doppelten Wärmepumpe abgerundet.

Architektur: Reinhard Bauer Architekten
Bauherr: Bayrisches Staatsministerium für Finanzen
Fertigstellung: 2011

Studentenwohnbau

Woodie, Hamburg – Wilhelmsburg (D)

Woodie, Hamburg – Wilhelmsburg (D)

Neues Leben auf der Insel: In einzigartiger Bauweise – etwa 20 Quadratmeter große Holzmodule – entstand ein siebengeschossiges Apartmenthaus für Studenten. Das Faszinierende daran ist, dass jede einzelne der 371 Wohneinheiten komplett mit Einrichtung, Elektrifizierung und sanitärem Kern auf die nächste gestapelt wurde. Da die Module fertig zur Baustelle transportiert wurden, konnte der Bau schnell, sauber und leise umgesetzt werden. Die Inspiration kam vom Hamburger Hafen, wo jedes Jahr viele Millionen Container gestapelt werden. Das schmunzelnd als „Lego für Erwachsene“ bezeichnete Konstruktionsprinzip ermöglicht es, die Module jederzeit zu adaptieren oder sogar auszutauschen.

Architektur: Sauerbruch Hutton
Bauherr: Senectus und Primus Developments
Fertigstellung: 2017

Studentenwohnheim Ostersiepen, Wuppertal (D)

Studentenwohnheim Ostersiepen, Wuppertal (D)

Gleich drei multifunktionale Wohnhäuser mit allerhöchsten Ansprüchen in Bezug auf Energieeffizienz trotzen der extremen Hanglage des Grundstücks. Die eindrucksvolle Hülle der Gebäude aus großformatigen, vorgefertigten Holztafelelementen beheimatet äußerst flexible Grundrisse für jedwede Nutzung und Wohnform, besonders gefragt von der Studentenschaft, für die leistbares Wohnen ein großes Thema ist. Der Charakter des umweltfreundlichen Passivhauses ist hier Programm: Nicht nur die Fassadenwahl mit einer enormen CO2-Einsparung gegenüber Massivwänden ist enorm, auchdie Dachbegrünung, in der sich die Farbe der Fassade lebhaft fortsetzt, Wasser sparende Armaturen und Spülkästen sowie die maximale Reduktion versiegelter Flächen zugunsten einer passiven Regenwassernutzung zeugen von der Innovationskraft des experimentellen Wohnbaus. Das Projekt wurde mit zahlreichen Preisen und Anerkennungen prämiert, unter anderem mit dem Deutschen Bauherrenpreis.

Architektur: ACMS Architektur-Contor Müller Schlüter
Bauherr: Hochschul-Sozialwerk Wuppertal (HSW)
Fertigstellung: 2012

Aufstockung/ urbane Verdichtung

Wohnen am Dante Bad, München (D)

Wohnen am Dante Bad, München (D)

Wo früher der trostlose Parkplatz des gegenüber liegenden Freibades gähnte, bietet heute die 110 Meter lange Überbauung eine Wohnmöglichkeit für Obdachlose und geflüchtete Menschen. Auch wenn man es auf den ersten Blick nicht sieht: Holz spielt hier definitiv die Hauptrolle. Auf Stahlbetonstützen der Erdgeschosszone – immer noch Parkplatz – stapeln sich geschickt vier Wohngeschosse mit Einheiten nicht größer als eineinhalb bis zwei Zimmer aus vorgefertigten Holzbauteilen.

Balkone, Loggien zur einen, Laubengänge zur anderen Seite gliedern die Fassade. Das Projekt ist nicht nur unkonventionell in Entstehung und Konzeption, sondern auch vorbildlich nachhaltig im Sinne der innerstädtischen Nachverdichtung.

Architektur: Florian Nagler Architekten
Bauherr: GEWOFAG
Fertigstellung: 2016

Wohnhaus H41, Aachen (D)

Wohnhaus H41, Aachen (D)

Zwei neue Geschosse, drittes Leben – das in den 1950er-Jahren errichtete Wohn- und Geschäftshaus wurde von Generation zu Generation weitergegeben, zusätzlicher Wohnraum musste geschaffen werden. Es entstand ein „Haus auf dem Haus“, eine Aufstockung aus Brettschichtholz mit Brandschutzabkapselung. Zum einen verbindet Alt und Neu das gemeinsame Äußere, wobei viel Rücksicht auf die direkte Umgebung genommen wurde. Zum anderen profitierte der Bestand von der energetischen Sanierung, die im Zuge der Aufstockung umgesetzt wurde. Die entstandene Harmonie zeugt vom intelligenten Weiterschreiben einer architektonischen Geschichte in der ursprünglich einfachen Sprache, jedoch mit zeitgemäßen Standards. Das Projekt wurde mit dem Deutschen Holzbaupreis und dem Architekturpreis NRW geehrt.

Architektur: Architekt Klaus Klever
Bauherr: Eigentümergemeinschaft Klever/Rollinger
Fertigstellung: 2014

Sakralbauten

Immanuelkirche, Köln-Stammheim (D)

Immanuelkirche, Köln-Stammheim (D)

Finnische Lärche außen, finnische Fichte innen: Das evangelische Gotteshaus mit dem freistehenden Glockenturm und einer kleinen Kapelle ist komplett aus Holz errichtet. Dieses Baumaterial räumt hier nicht nur mit den Vorurteilen von Prunk und Protz auf, sondern repräsentiert – ganz im Gegenteil – eine schlichtmoderate Ästhetik, die Eleganz mit Effizienz paart. Verwendet wurde ein Furnierschichtholz, das mit Stabilität und Steifigkeit überzeugt. Die Struktur ist Ornament zugleich: Die Rippen aus weiß gewachsten Balken überspannen den sakralen Raum, dessen Altarraum mit farbigen Holzlamellen an der Stirnseite einen willkommenen Kontrast bildet. Das elf Meter hohe Mittelschiff kann durch flexible Faltwände einfach um die Seitenflügel erweitert werden und wird so einem multifunktionalen Raum für außerkirchliche Veranstaltungen wie Konzerte, Vorträge und Feste in vollem Umfang gerecht. Den Architekten wurde dafür der Deutsche Architekturpreis verliehen.

Architektur: Sauerbruch Hutton
Bauherr: Evangelische Brückenschlaggemeinde Köln-Stammheim-Flittard
Fertigstellung: 2013