
Warum bauen mit Holz
4 gute Gründe für den Holzbau

Holz ist ökologisch: Bauen mit Holz ist nachhaltig
- Der nachwachsende Rohstoff Holz ist der einzige Baustoff, der die Fähigkeit hat, CO2 zu speichern: Ein Kubikmeter Holz bindet rund 1 Tonne CO2. Bei einem mehrgeschossigen Gebäude kommen so schnell beträchtliche Mengen zusammen.
- Bei der Herstellung und Verarbeitung von Holzelementen wird deutlich weniger Energie verbraucht, und es werden im Vergleich zu anderen Baustoffen wie Beton oder Stahl weniger Emissionen freigesetzt.
- Holz steht als Werkstoff fast überall regional uneingeschränkt zur Verfügung, und es wächst in Europa mehr Holz nach als abgebaut wird.
- Wussten Sie, dass das Prinzip der Nachhaltigkeit ursprünglich aus der mitteleuropäischen Forstwirtschaft stammt? Es besagt, nur so viel Holz im Wald zu schlagen wie nachwächst.
- Das Naturprodukt Holz ist wiederverwendbar und zu 100 % wiederverwertbar.
- Das Holz wird trocken verbaut, und daher muss keine zusätzliche Energie zum Entfeuchten vor der Inbetriebnahme eines Gebäudes verwendet werden.

Holz passt immer: Effizienzsteigerung und hohe Qualität inklusive
- Mittels industrialisierter Fertigungen und Halbfabrikaten lässt sich fast alles äußerst präzise und sehr schnell vorfertigen.
- Holz als Werkstoff ist sauber und kann mit modernsten Abbund-Anlagen äußerst effizient und präzise verarbeitet werden.
- Die Qualitätsstandards sind sehr hoch, alles muss perfekt passen, denn auf der Baustelle lässt sich nichts mehr ausbessern.
- Just-in-time-Lieferungen der passenden Bauteile bzw. Module erfolgen mittels LKW und Kran.
- Auf der Baustelle arbeiten verschiedene Gewerke parallel und in Akkord.
- Bauzeiten sind im Vergleich zu herkömmlichen Bauweisen deutlich kürzer – dadurch sind die Gebäude schneller bezugsfertig bzw. es werden schneller Einnahmen erzielt und Kapazitäten für neue Projekte frei.

Holz löst spezifische Herausforderungen: Zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort
- Holz ist leicht und eignet sich deshalb besonders gut als tragendes Material bei Aufstockungen im urbanen Raum.
- Die Fundamente und die gesamte Statik eines Gebäudes mit Holz als überwiegendem Baustoff können in der Regel kleiner bzw. schlanker ausgeführt werden. Das spart nicht nur Holz – oder in einem Holz-Hybrid auch Beton – sondern auch Geld.
- Die Vorfertigung reduziert die Lärm- und die Staubentwicklung auf der Baustelle auf ein Minimum.
- Die professionelle Logistik mit LKW und Kran verringert den Baustellenverkehr in den verkehrsgeplagten Innenstädten deutlich.

Holz begeistert Menschen: Mehr Wohnkomfort und Behaglichkeit
- Der Werkstoff Holz schafft wohngesunde Räume.
- Kein Baustoff ist so zugänglich und einfach zu verarbeiten wie Holz: Man braucht nur Kreativität und etwas handwerkliches Geschick.
- Holz hat eine niedrige Wärmeleitfähigkeit und wirkt in Vergleich zu anderen Materialien warm und behaglich.
- Holzoberflächen bringen die Natur in den Raum und haben eine positive Ausstrahlung.
- Holz ist ein beliebtes und sympathisches Oberflächenmaterial.
- Holz liegt eindeutig im Trend.
Holzbauvarianten im Überblick
Holzbau ist nicht gleich Holzbau. In den letzten Jahrzehnten hat sich der moderne Holzbau stark weiterentwickelt. Generell findet seit geraumer Zeit ein Paradigmenwechsel von einer traditionell stabförmigen hin zu einer flächenförmigen Bauweise statt. Der Holzbau lässt sich grob in vier Varianten aufteilen:

Holzskelett
Die Holzskelett-Bauweise ist eine direkte Weiterentwicklung des traditionellen Fachwerkbaus. Typisch für diese Konstruktionsart sind die nicht tragenden Innenwände, denn nur die vertikalen Stützen und die horizontalen Balken und Böden sorgen für die Lastabtragung bzw. die Aussteifung. Die Innenräume lassen sich beliebig konfigurieren und ändern. Bei dieser Konstruktion ist die Kombination von großflächigen Glasfassaden prädestiniert, ein häufiger Anwendungsfall sind Verwaltungsgebäude oder designorientierte Einfamilienhäuser. Glas ist repräsentativ und symbolisiert Transparenz. Gleichzeitig bietet es den Gebäudenutzern lichtdurchflutete Räume. Die Holzstrukturen bleiben in dieser Bauweise oft sichtbar und stehen als Symbol für Leistungsfähigkeit und herausragende Nachhaltigkeit des Gebäudes.

Holzrahmen & Holztafel
Der Holzrahmen- und der Holztafelbau sind von der Systematik nahezu identisch, sie unterscheiden sich lediglich beim Vorfertigungsgrad. Der Holzrahmenbau wird meistens für kleinere Projekte wie Aufstockungen oder kleinere Um- und Anbauten verwendet. Das Tragegerippe wird erst auf der Baustelle aufgebaut und mit Dämmstoff gefüllt bzw. flächig beplankt. Beim Holztafelbau geht man ähnlich vor, die Fertigung läuft jedoch auf eine industrielle Art, d.h. in einer vorgangsoptimierten Produktionsstraße mit meist horizontalen Produktionstischen. Die Wand-, Decken- und Dachelemente verlassen nahezu fertig die wettergeschützte Produktionshalle und werden mit einem Tieflader zur Baustelle transportiert. Dort werden nur noch ein Oberputz angebracht und die Böden fertig gestellt, bei den Innenwänden fehlt nur noch die Wandfarbe. Diese Produktionsmethode hat sich vor allem im Fertighausbau etabliert. Sie bietet höchste Qualität und sehr hohe Sicherheit bei niedrigem Zeit- und Kostenfaktor. Dazu kommen ein sehr guter Wärmeschutz und nahezu grenzenlose Möglichkeiten der Fassadengestaltung.

Holzblockbau
Der Holzblockbau ist Bauen mit Holz in seiner pursten Form. Er ist seit dem Neolithikum bekannt und gehört zu den ursprünglichsten Bauweisen im westlichen Kulturkreis. Entweder wird mit Rundhölzern oder mit abgeflächten Hölzern bzw. gesägten Kanthölzern gebaut. Die Verbindungstechnik bei Rundholz ist das Verkämmen oder Verblatten, bei den modernen Kanthölzern wird teilweise auch mit Nut- und Federverbindungen gearbeitet. Diese Bauweise ist ebenso selten wie exklusiv und wird am ehesten im Alpenraum angewandt. Als Wärmedämmung werden oft mehrschichtige, kerngedämmte Wandaufbauten verwendet oder zusätzliche innen bzw. außenliegende Dämmschichten eingesetzt.

Massivholz
Die Massivholzbauweise gehört seit einigen Jahren zu den Trendprodukten im modernen Holzbau, und ihre Weiterentwicklung geht rasant voran. Je nach Anbieter werden Bretter, Latten, Bohlen oder Platten miteinander verleimt und gepresst und so zu Brettstapeln, Dübelholz oder Brettsperrholzelementen verarbeitet. Eines haben alle Varianten gemeinsam: Sie werden zu großformatigen, flächigen Holzelementen verarbeitet, die meistens außenseitig eine Wärmedämmung erhalten. Vereinzelt werden Trennwände und Decken in Sichtholzqualität ausgeführt und tragen so das Material Holz offen zur Schau. Die mehrschichtig verleimten Bauteile sind statisch sehr belastbar und ermöglichen architektonisches Neuland im Holzbau: weit herausragende Bauteile – teils ohne Stützen –, außergewöhnliche Spannweiten sowie mehrgeschossige Holzbauten, die sichtlich mühelos und schnell aufgebaut werden. Das niedrige Flächengewicht und die ausgezeichnete Öko-bilanz im Vergleich zu herkömmlichen Baustoffen tragen zusätzlich zum Erfolg bei.
Hoch hinaus mit Holz

Der traditionelle Baustoff Holz hat in den letzten Jahren die Städte erobert und dem mehrgeschossigen Bauen ein neues Gesicht gegeben.
Eine Projektankündigung jagt die nächste, und es herrscht eine wahre Leistungsschau in Richtung Himmel. Holzbau-Projekte werden weltweit immer höher und spektakulärer. Diesen Trend verstärken lokale Gesetzesänderungen in immer mehr Ländern, die das Bauen mit Holz fördern. Technisch möglich macht diese Entwicklung die Markteinführung und die ständige Weiterentwicklung von Brettsperrholz.
Brettsperrholz erlaubt das Bauen mit Holz in der Fläche und den Einsatz von Holz in den tragenden Strukturen von Gebäuden. Heute sind Österreich und Deutschland weltweit führende Brettsperrholzproduzenten. Das Holz für die Holzhochhäuser, die weltweit entstehen, sowie das damit verbundene Know-how sind daher oft „Made in Germany or Austria“! Bauen mit Holz geht auch in der gesamten DACH-Region sprichwörtlich „durch die Decke“: Die Grafik zeigt einige Leuchtturmprojekte und ihre
Merkmale.